doors of perception | 2015

Experimentelles Kurzfilmmärchen

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Die Begrenzung des Bewusstseins erzeugt Angst vor dem Unbekannten. Das Unbekannte scheint unvorstellbar, weil wir es nicht erleben, also sehen wir nur das was wir wissen? Doors of perception ist ein Märchen in Schwarzlicht. In einer Welt, in der alles Unbekannte schwarze Unendlichkeit ist, erwacht ein Wesen und muss herausfinden, ob es sich in der Dunkelheit verorten kann.
„doors of perception“ ist ein experimenteller Kurzfilm von 14 Minuten Länge, der ausschließlich mit Schwarzlicht gedreht wurde. Im Schwarzlicht leuchten nur UV-aktive Stoffe, alles andere bleibt für das menschliche Auge unsichtbar. Dieses besondere visuelle Konzept wurde Anfang Juni 2015 mit einem jungen künstlerisch-ambitionierten Team umgesetzt. Aktuell befindet sich das Projekt in der Postproduktion und wird bis Ende 2015 fertig gestellt. Der Film erzählt die Geschichte der archetypischen Figur „Mensch“, die nach dem Umgang mit ihrem Glauben, mit ihren Überzeugungen sucht.

Die Frage nach Glaube und Erkenntnis ist so alt wie die Menschheit selbst. Trotzdem sind beide heute wieder hochaktuell. Wenn äußere Strukturen zerfallen, wenn bestimmte Koordinaten wegbrechen, ist die Versuchung groß, auf alte und ausrangierte Werte zurück zu kommen und den Kopf zu entspannen. Glaube ist dabei nicht nur eine Frage der Religion, er kann überall sein, wo die Augen vor der Realität verschlossen werden, um an einer Theorie, einem Dogma, festhalten zu können. Die Angst sich auf Neuland zu zubewegen ist groß.

Wie sieht das Neuland, das Nichts aus? Normalerweise ist Film konkret, weil er sich im Raum befindet. Ich kann den Raum stilisieren, aber ich komme um die Konkretheit der Bilder nur schwer herum. Wo Film sein will, braucht es Licht und wo Licht ist, da wird auch ein Raum zwangsläufig sichtbar. Schwarzlicht bietet die faszinierende „analoge“ Möglichkeit, im Nichts zu beginnen. Durch das Schwarzlicht treten nur bewusst gesetzte Sub- und Objekte (die UV-aktiv sind) in Erscheinung, alles andere verliert sich in undefinierter Unendlichkeit. In jedem in sich geschlossenen Glaubenssystem ist nur das zu sehen, was ich weiß. Gleichzeitig existiert drumherum die Unendlichkeit, die Wirklichkeit oder ein anderes Glaubenssystem – je nachdem. „Nichts ist wie es scheint“. Das will der Film über das besondere Gestaltungsmittel Schwarzlicht vermitteln.

Spiel: Meike Frevel
Set: Anne-Simone Vogt
Regie: Caroline Schwarz
Kamera: Joshua Conens

Fotos: Caroline Schwarz

Mit freundlicher Unterstützung von Fuffy Films